CADS – Community Advisors

Digital Streetwork für EU-Beschäftigte in Deutschland

Mit dem Modellprojekt „CADS – Community Advisors – Digital Streetwork für EU-Beschäftigte in Deutschland” wird der in den vergangenen Jahren erfolgreich für die EU-Gleichbehandlungsstelle im Kanzleramt konzeptionierte, einzigartige Ansatz der aufsuchenden Beratung und Information – „Digital Streetwork“ – von EU-Arbeitnehmenden und -Arbeitsuchenden in den sozialen Medien weiterentwickelt. Der digitale Ansatz, die juristisch geprüften Beratungs- und Informationsinhalte, die herangezogenen Social-Media-Plattformen und das institutionelle Netzwerk sollen so auf- und ausgebaut werden, dass die erfolgreiche Methodik zum Projektende in ein dauerhaftes Programm überführt werden kann… Weiter zu Projektbeschreibung

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Projektbeschreibung

… Dabei arbeiten wir in zehn Sprachen – Rumänisch, Polnisch, Bulgarisch, Italienisch, Spanisch, Ungarisch, Kroatisch, Griechisch, Englisch und Französisch, erproben und werten technische Innovationen für Informations- und Beratungsarbeit aus und entwickeln Lernangebote, Informationskampagnen und neue Informationsmedien für unsere Zielgruppen.

Aufgrund des Freizügigkeitsgesetzes ist die Migration aus anderen EU-Staaten nach Deutschland besonders einfach und zugleich eine der wichtigsten Zuwanderungsbewegungen. Häufig scheitert die Integration unter anderem an schlechten Arbeitsbedingungen und Arbeit unterhalb des eigenen Qualifikationsniveaus, wodurch die EU-Zugewanderten auch wieder abwandern – diesmal aus Deutschland. Die Brutto- und Nettozuwanderung sind dementsprechend seit mehr als fünf Jahren als sinkend zu betrachten. Dennoch sind die EU-Zugewanderten eine der wichtigsten Stützen des Beschäftigungswachstums im letzten Jahrzehnt gewesen. Deshalb wird es für den Arbeitsmarkt zunehmend wichtig, die Bedingungen für EU-Arbeitnehmende in Deutschland deutlich zu verbessern, sodass es zu weniger Abbrüchen der Integration und seltener zur Abwanderung kommt.

Das Projekt CADS ist im Februar 2023 mit dem Ziel gestartet, EU-Arbeitnehmende effektiv in ihren Rechten und Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt, bei der Arbeitssuche, bei der Auseinandersetzung mit Diskriminierungen und in weiteren Integrationsprozessen zu stärken. Modellhaft werden die Zugewanderten in den digitalen Räumen, wo sie sich austauschen, beraten und zugleich wird den dort kursierenden Falschinformationen entgegengewirkt. 

Das Projekt arbeitet in neun Handlungsfeldern:

  • Analyse und Monitoring von Social-Media-Spaces mit Konzentration auf die zehn größten EU-Einwanderungsgruppen,
  • Aufsuchende und niedrigschwellige Informations- und Beratungsarbeit in sozialen Medien von EU-Neuzugewanderten, ihre Qualitätssicherung und Dokumentation, ergänzt durch Bekämpfung von Falschinformationen,
  • Erstellung von multimedialen Informationsangeboten, ergänzt durch E-Learning Angebote,
  • Erproben und Auswerten von innovativen Informations- und Beratungskampagnen, mit Schwerpunkt für die mit einem erhöhten Risko der prekären und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen betroffenen Branchen, als auch mit klassischer Methodik für nicht effektiv genug erreichbare Zielgruppen,
  • Technische Entwicklungen, insbesondere aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens, sowie deren Anwendungspotenzial für Informations- und Beratungsarbeit,
  • Einrichtung eines Beirates von Migrantenorganisationen und Fachleuten für die Abstimmung strategischer Entscheidungen, Erkenntnisse und Pläne des Projektes,
  • Regelmäßige Durchführung von (Fach-)Veranstaltungen und Workshops mit strategischen Partner*innen, die inhaltliche und methodische Fragen der Informations- und Beratungsarbeit für EU-Zugewanderte aufgreifen und der Vernetzung und Abstimmung dienen,
  • Temporäre Umsetzung eines gesonderten Beratungsangebot für die 24-Stunden-Betreuungskräfte in deutschen Privathaushalten (sog. Live-Ins), und Vorbereitung dessen für den Transfer außerhalb des Projektes,
  • Modellentwicklung und nachhaltige Etablierung der aufsuchenden Methodik der Beratungs- und Informationsarbeit, sowie deren Verankerung als dauerhaft angelegtes Programm und ein fester Bestandteil des regulären Beratungssystems in Deutschland.
Die Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zugleich Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus hat die Aufgabe, EU-Zugewanderte bei der Wahrnehmung der Rechte, die ihnen im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Deutschland zustehen, zu unterstützen. Sie fördert das Projekt CADS – Community Advisors – Digital Streetwork für EU-Beschäftigte in Deutschland, das von Minor – Digital durchgeführt wird.