Das Projekt „Neu in Berlin Live“ realisiert Digital Streetwork durch Beratung und Informationsmedien für neuzugewanderte Migrantinnen und Migranten und Geflüchtete in den sozialen Medien in Berlin. Der Fokus liegt dabei überwiegend auf arabisch-, bulgarisch- und englischsprachigen Communities.
Das Internet und besonders die sozialen Medien sind die erste Anlaufstelle für die Suche nach relevanten Informationen für die Neuzugewanderten. Die Online-Communities von Menschen mit Einwanderungserfahrung entwickeln virtuelle Orte in ihren Herkunftssprachen, an denen die digitalen Streetworker*innen ihre Zielgruppen als vertrauenswürdige Ansprechpersonen bei verschiedenen Themen und Fragen wie z. B. Sozial-, Aufenthalts-, Miet- und Verbraucherrecht erreichen können.
Alle „Neu in Berlin“ Projekte arbeiteten daran, eine Antwort darauf zu finden, wie eine dauerhafte Brücke zwischen Verwaltungen, Beratungsorganisationen, Migrantenselbstorganisationen und den digitalen Netzwerken von Neuzugewanderten in Berlin geschlagen werden kann. In diesem Kontext konnten die Projekte „Neu in Berlin“ (2016-2019) und „Neu in Berlin Plus“ (2020-2021) wichtige Erkenntnisse für die „Neuauflage“ bringen. Das aktuelle Projekt „Neu in Berlin Live“ legt neben der Beratungsarbeit noch stärker den Schwerpunkt auf die Produktion und Verbreitung von innovativen mehrsprachigen, digitalen Informationsangeboten in den sozialen Medien, wie Infografiken, Videos, Interviews und Live-Frage-und-Antwort Sessions mit dem Ziel, die Verbindung zwischen den vielfältigen Berliner Beratungsangeboten und den digitalen Netzwerken von Neuzugewanderten nachhaltig zu stärken. Eine enge Verzahnung der digitalen und analogen Beratungsangebote ist Schlüsselfaktor, um die Ratsuchenden direkt und so passgenau wie möglich an die für sie relevanten Informationen bzw. Stellen zu verweisen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, arbeitet das Projekt eng mit Beratungsstellen in Berlin und den verschiedenen Communities in den sozialen Medien zusammen und schlägt eine Brücke zwischen diesen.
Eine weitere zentrale Herausforderung der mehrsprachigen ‚‚Digital Streetwork‘‘ ist es, der wachsenden Nachfrage nach Informationen von Neuzugewanderten in Berlin gerecht zu werden und gleichzeitig die Falschinformationen in sozialen Medien zu bekämpfen. Das Projekt untersucht in diesem Zusammenhang, wie verlässliche, mehrsprachige Informationsangebote nicht nur ausgeweitet, sondern auch verstetigt werden können. Zur Bekämpfung von Falschinformationen nutzt das Team von „Neu in Berlin Live“ zwei Mechanismen. Der erste Mechanismus ist präventiv und besteht in der Zusammenarbeit mit den Verwaltungs- und Social-Media-Akteuren, um die Qualität der Informationen auf deren Seiten zu verbessern und durch Veröffentlichung von richtigen Informationen in den sozialen Medien (z.B. Infografiken und Videos) zu verbreiten. Der zweite Mechanismus ist reaktiv und beinhaltet, falschen Informationen in sozialen Medien entgegenzuwirken, indem auf die Quellen und die richtigen Beratungsstellen hingewiesen wird.
Veröffentlichungen
Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.
Das Projekt arbeitet zusammen mit dem Willkommenszentrum – Beratungsstelle der Beauftragten des Berliner Senats für Integration und Migration.
